Interessante Verbände / Vereine für den örtlichen Naturschutz



DPV - Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V.



LPV - Landschaftspflegevereinigung Lahn-Dill-Kreis

Interessanter Verband für den Naturschutz vor Ort:

 

Im Lahn-Dill-Kreis wurde gerade im Jahr 2017 ein neuer Landschaftspflegeverein gegründet. Vorsitzender ist der Bürgermeister von Sinn - Hans-Werner Bender

Aktuell hat dieser neue Verband noch keinen Internetauftritt !

KONTAKT

Gemeindeverwaltung Sinn
Jordanstraße 2

35764 Sinn

Tel.: +49 (0) 2772 - 5007-0
Fax: +49 (0) 2772 - 5007-33

E-Mail: info@gemeindesinn.de

 

Dachverband

Der DPV ist der Dachverband der Landschaftspflegeorganisationen in Deutschland. Markenzeichen des DVL sowie seiner Mitglieder ist der gleichberechtigte und freiwillige Zusammenschluss von Vertretern der Land- und Forstwirtschaft, des Naturschutzes und der Politik.

Wir wollen …

… in unserer Kulturlandschaft auf zeitgemäße und nachhaltige Weise Naturvielfalt und Lebensqualität schaffen. In unserem Tun fühlen wir uns den Menschen verpflichtet, die in der Landschaft Nutzung und Wertschöpfung mit dem Erhalt von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen verbinden.

Wir bieten …

... kompetenten Service und Beratung rund um den Erhalt von Landschaften und natürlichen Lebensgrundlagen in Deutschland. Wir führen Meinungen aus der Land- und Forstwirtschaft, dem Naturschutz und der Politik zusammen, vernetzen die Akteure und werben engagiert für Themen der Landschaftspflege. Wir bündeln und vertreten die Interessen und Erfahrungen unserer Mitglieder auf nationaler und europäischer Ebene.

Wir arbeiten …

… mit praxisgerechten und zukunftsfähigen Lösungen und Empfehlungen. Unser Denken und Handeln basiert auf Erfahrungen aus der regionalen Landschaftspflegepraxis. Unsere Themen vertreten wir fachorientiert und sachlich. Wir arbeiten dazu mit unseren Mitgliedern, Interessensverbänden, Wissenschaft, staatlicher Verwaltung und politischen Gremien zusammen.


LPV - Landschaftspflegevereinigung Gießen

70 Naturschutzprojekte im Gießener Land laufen unter ihrer Regie.

Landschaftspflegevereinigung Gießen (LPV) wurde am 10. Juni 1991 gegründet und ist einer von rund 200 Landschaftspflegeverbänden in Deutschland.

 

Die Mitglieder setzen sich aus den drei Gruppierungen zusammen: Landwirte, Naturschutzverbände oder naturschutznahe Vereine, Kommunen und Landkreis. Viele Städte und Gemeinden des Landkreises sowie der Landkreis selbst sind Mitglieder der LPV. Die Vereinigung berät die Mitgliedskommunen in der Entwicklung von Naturschutzmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Ausgleich für Bebauungspläne und anderer Eingriffe in die Natur. Darüber hinaus sind das Management von Ökokontomaßnahmen sowie der Verkauf von Produkten von wertvollen Flächen wie Obst, Säfte und anderes tägliche Aufgabe des Vereins.

 

Die von der LPV betreuten Naturschutzprojekte im Landkreis Gießen werden nahezu ausschließlich gemeinsam mit den jeweils örtlichen Landwirten, Obst- und Gartenbauvereinen, Naturschutzvereinen, aber auch Feuerwehren, Sportvereinen und Gesangvereinen umgesetzt. Dabei gelingt es, vor Ort viele Menschen für den heimischen Naturschutz zu begeistern. Da die Arbeitsleistung der Vereine entschädigt wird, fließt zudem das Pflegegeld in die Vereinskassen der jeweiligen Orte. Hierdurch wird das Vereinsleben intensiviert. „Angesichts der knappen Haushaltslage vieler Gemeinden ist oft die Vereinsförderung nicht mehr möglich. Viele Vereine können sich aber durch ihre aktive Arbeit im Naturschutz das notwendige Geld für die Vereinskasse verdienen“, so Ingrid Moser, die Geschäftsführerin der LPV.

 

Derzeit betreibt die LPV die Sanierung zahlreicher Streuobstwiesen. Hierzu zählen die Pflege der Obstbäume, die Nachpflanzung neuer Bäume und eine angepasste Nutzung des Grünlandes. „Das Obst, das leider oft nicht mehr genutzt wird, lassen wir zu leckerem Apfelsaft keltern.“ Dies wird seit einigen Jahren in Gießen-Allendorf, Laubach und Grünberg praktiziert. Der Verkauf des Apfelsaftes findet großen Anklang bei der Bevölkerung.

 

Auch für den Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten setzt sich die LPV tatkräftig ein. Als eines von vielen Beispielen betreut die LPV verschiedene Standorte des Schmalblättrigen Wollgrases (Eriophorum angustifolium), das im Landkreis nur an wenigen Stellen vorkommt und auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten Hessens steht. Zum Artenschutz zählt auch die Anlage von sogenannten „Hirschkäferwiegen“ (großen aus Eichenstämmen zusammengesetzten hügelartigen Aufbauten) am „Rimberg“ in Biebertal, um dem Nachwuchs des Hirschkäfers eine Kinderstube zu bieten.

 

Bereits seit der Gründung des Vereins 1991 ist die Sanierung von selten gewordenen Magerrasenstandorten ein Schwerpunkt der Arbeit der LPV. Die ehemals durch intensive Beweidung entstandenen trocken-warmen Biotope sind oft durch langjährige Brache mit Hecken zugewachsen und müssen zunächst von diesen befreit werden. Eine anschließende konsequente Beweidung lockt jedoch mit etwas Geduld die seltenen und wunderschönen Pflanzen- und Tierarten wieder hervor, die dort ihre Heimat haben.

 

Ganz besonders interessant für die Entwicklung der Kulturlandschaft im Landkreis Gießen sind kulturhistorisch bedeutsame Flächen wie das Brunnental in Grünberg, der Ziegenberg in Allendorf/Lda., der Teil einer alten Salzstraße war, oder der „Pestfriedhof“ in Allendorf/Lda.. Diese Gebiete setzte die LPV mit Hilfe vieler örtlicher Akteure wieder instand und betreut sie weiterhin. Hier gelingt die sinnvolle Vernetzung von Naturschutz, Naherholung und Tourismus. Neben den erwähnten Beispielen werden Nass- und Feuchtwiesen an Sonderstandorten im ganzen Landkreis hergerichtet und betreut, Waldwiesentäler gepflegt, Erlen an Bachläufen gepflanzt und vieles mehr.

 

„25 Jahre im Naturschutz haben viel gebracht. Im Landkreis Gießen sind wunderschöne Flächen entstanden, die das Landschaftsbild aufwerten und die Lebensqualität der Bevölkerung erhöhen“, erläutert der Vorsitzende, Bürgermeister Bernd Klein aus Lich. Er hebt hervor, dass die LPV aber auch Garant für einen sinnvollen und kostengünstigen Ausgleich für Eingriffe durch Baugebiete für die Städte und Gemeinden sei.

 

Viele Gemeinden nutzen daher mittlerweile die Chance, Ökokonto-Maßnahmen mit der LPV zu entwickeln und durch den Verkauf von Ökopunkten auch finanziell zu profitieren. Diese Arbeit wird auch in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern wie der Deutschen Bahn erfolgreich durchgeführt und sogar projektbezogen über die Kreisgrenze hinaus fortgesetzt.

 

Ganz wichtig ist der LPV, dass mit Ausnahme der Waldflächen alle Naturschutzflächen in landwirtschaftlicher Nutzung bleiben. „Dadurch, dass die Flächen des Naturschutzes in der Regel immer Extremstandorte sind (sehr trocken, sehr nass, sehr steinig oder sehr steil), werden zudem der Landwirtschaft keine hochwertigen Flächen entzogen“, erklärt Ingrid Moser, die seit nunmehr 23 Jahren die Geschäftsführung der LPV innehat. Die Landwirte übernehmen von der LPV Pflegeverträge für Mahd und Beweidung und werden für ihre Leistung entsprechend entschädigt.

 

Auch die Naturschutzverbände schätzen die Arbeit der LPV. Durch die langjährige, fachlich fundierte Arbeit und das unermüdliche Engagement der LPV in Zusammenarbeit mit den anerkannten Naturschutzverbänden und vielen vor Ort aktiven Naturschützern konnten im Landkreis Gießen einzigartige Lebensräume vor dem Verschwinden bewahrt und viele seltene Tier- und Pflanzenarten bis heute erhalten werden. „Die LPV leistet seit 25 Jahren einen unverzichtbaren Teil zur Erhaltung der Artenvielfalt in unserer Heimat“, meint Andrea Malkmus vom BUND für Umwelt und Naturschutz. So entstehe für alle Beteiligten, Natur, Menschen und Tier- und Pflanzenarten eine „Win-win-Situation“.